Markierte Wanderwege Hamburg: A – Harburg Zentrum – Appelbüttel
März 2015. Ein wunderschöner Tag zum Spazierengehen. Zum ersten Mal in diesem Jahr knackt die Temperatur die 16°-Marke. Die Sonne streichelt mein Gemüt. Ideales Wetter, um sich wieder einmal auf den Weg zu machen und einen der markierten Wanderwege Hamburgs auszuprobieren.
Da ich gern neue Wege ausprobiere, habe ich mir heute Mittag den Wanderweg Harburg – Appelbüttel vorgenommen. Mein Startpunkt ist Harburg Rathaus, gut zu erreichen durch die Bus- und S-Bahnhaltestelle gleichen Namens. Am Ziel der Tour befindet sich ebenfalls eine Bushalte. Dort fahren die Linien 144, 340 und 4244.
Wobei: “Startpunkt Harburg Rathaus” ist missverständlich. Ich habe den Platz vor dem Rathaus auf der Suche nach dem ersten gelben Pfeil vergeblich abgesucht. Fehlanzeige. Erst, als ich an der Maretstraße die ersten Pfeile fand und sie zum Ausgangspunkt der Wanderung zurückverfolgte, stellte ich fest, dass der offizielle Beginn des Wanderwegs sich am Ausgang der Harburg-Arkaden, Lüneburger Tor, befindet. Dort, am Aufgang der S-Bahn, hängt das Schild, das die Entfernung nach Appelbüttel mit 6km anzeigt. Gutes Wandertempo: 1 Stunde, Spaziergehtempo mit Pausen zum Fotoshooting: etwa 1,5 Stunden, inklusive Schnitzeljagd bei Erstbegehung des Weges, so wie bei mir: 2,5 Stunden.
Der Beginn des Weges durch das Lüneburger Tor ist sehr gut ausgeschildert. Fast an jedem Laternenmast klebt ein gelber Pfeil. Bei der Skulptur der drei Köpfe geht es rechts ab durch den unteren Teil der Bremer Straße. Ich habe eine Weile gegoogelt, um herauszufinden, was es mit diesen drei Köpfen auf sich hat, bin aber zu keinem brauchbaren Ergebnis gekommen. Wer etwas über den Bildhauer oder die Bedeutung der Plastik weiß, kann gern in den Kommentaren zu diesem Post eine Bemerkung hinterlassen.
Von hier aus sind die St. Johannis-Kirche und das Kriegerdenkmal schon gut zu sehen. Einmal über die Ampel und vor dem Denkmal links ab, nicht in die Maretstraße, sondern auf den Fußweg rechts daneben, der auf den Alten Friedhof führt. Der Wanderweg ist hier nicht übermäßig gut ausgeschildert. Aber da ich mir den Routenverlauf vorher im Netz angesehen habe, ahne ich, wo es längs geht.
In dem Video zu dieser Tour habe ich versucht, in jeder Kameraeinstellung einen einen gelben Pfeil mit ins Bild zu bekommen, jene Wandermarkierungen, mit denen der Wanderverband Norddeutschland seine regionalen Wanderwege kennzeichnet. So könnt ihr beim Ansehen des Films mitraten, wo es jeweils längs geht. So nehmt ihr Teil an der Schnitzeljagd, die zwangsläufig dazu gehört, wenn ihr – wie ich – versucht, den Pfeilen zu folgen.
Kaum auf dem Friedhof angekommen, wird es gemein. Hier gabelt sich der Weg: einmal treppauf, einmal ebenerdig geradeaus. Der Pfeil versteckt sich am Geländer der Treppe und zeigt, wie sich nach wenigen Metern herausstellt, in Richtung der neuen Streckenführung. Ich bin diesem Weg gefolgt und hatte das Vergnügen, auf einem wunderschön geschwungenen Weg ins Zentrum des Alten Friedhofs zu gelangen. Nur: Pfeile gab es auf diesem Weg nicht mehr.
Nachdem ich eine ganze Weile gesucht hattte, fand ich dann den nächsten Pfeil am oberen Ende der Treppe. Ganz offensichtlich waren einige Pfeile übermalt worden. An einigen Stellen sah es auch so aus, als seien die Aufkleber mit den Wegmarken abgerissen worden. Der nächste Pfeil war ein wenig zugewuchert, was ihm wahrscheinlich das Überleben gesichert hat. Wer genauer hinsieht, kann ihn am Laternenpfahl, Mitte rechts im Bild, erahnen.
Ein wenig später wird es wieder etwas besser. Dort hat sich offensichtlich jemand die Mühe gemacht, neue Schilder anzubringen.
Ich überquere den Platz an der Bärerstraße und halte mich rechts vom Fußballplatz, hin zur Fußgängerbrücke über die B75, die Hohe Straße. An der Laterne findet sich der nächste Pfeil, der allerdings offen lässt, ob es über die Brücke oder links daneben bergab geht. Da ich weiß, dass der Wanderweg durch den Harburger Stadtpark verläuft, fällt mir die Entscheidung leicht: Ich überquere die Brücke. Um sofort vor dem nächsten Rätsel zu stehen.
Wieder findet sich ein Pfeil, der allerdings nur zu einer gut gemeinten Aussichtsplattform mit Sitzbänken führt, die inzwiwchen aufgrund biotopischer Anarchie vollkommen zugewuchert ist. Wer ihn nicht gefunden hat: Der Pfeil befindet sich auf dem Geländer, ziemlich genau in der Mitte des Bildes.
Um das Rätsel zu lösen: Vor der Aussichtsplattform geht es links bergab in Richtung Außenmühle. Dort befindet sich am Baum in der Weggabelung der nächste korrekt angebrachte Pfeil. Auch am unteren Ende des Treppengeländers gibt es eine Bestätigung, dass ich auf dem richtigen Weg bin.
Jetzt geht es eine ganze Weile am Ufer der Außenmühle entlang. Pfeile treten sporadisch auf. Ich habe, statt mir Ärger mit denn unzähligen Spaziergängern einzuhandeln, lieber ein paar Impressionen vom See gefilmt.
Ein Teil der Wege mit Stadtpark wird gerade neu angelegt. Da sie noch von einem Bauzaun gesichert sind, wirkt der Park hier verlassener, als er tatsächlich nach Sonntag Nachmittag ist. Insgesamt gilt aber, dass auf den Nebenwegen deutlich weniger los ist, als auf den breiten Uferwegen.
Das war es jetzt aber auch mit dem Stadtpark. Einmal kurz links ab – weg genau hinsieht, erkennt am Straßenschild “Nymphenweg” die nächsten Pfeile. Dort geht es zwischen Schule und Schrebergartensiedlung Nymphenweg auf einem schmalen Trampelpfad leicht bergan. Leicht zu verfehlen, zumal, wenn man nicht damit rechnet.
Oben geht es zur Elfenwiese mit idyllischem Blick über Marmstorf. Letztlich ist es egal, ob man sich oberhalb der Wiese links hält, wie es die Pfeile anbieten, oder geradeaus geht. Denn die Straße unterhalb der Wiese erreicht man auf beiden Wegen früher oder später. Auf ihr geht es rechts in Richtung Marmstorfer Kirche.
Der Pfeil am “30 km Ende”-Schild täuscht ein wenig. Der Wanderweg führt nicht über den Ernst-Bergeest-Weg, sondern links ab, den Marmstorfer Weg hinunter, zum alten Marmstorfer Dorfkern. Vor dem alten Schützenhof geht es dann rechts in den Feuerteichsweg zum Schulteich. Ab hier fehlen die Pfeile für eine Weile völlig. Um sich hier nicht zu verlaufen, sollte man sich rechts vom Teich halten, hinein in den Appelbütteler Weg, und von da an immer der Straße folgen. Pfeile gibt es erst wieder am Ende der kleinen Siedlung.
Hier wird es noch einmal richtig ländlich: Vorbei an idyllischen Wiesen und Weiden, die gerade von den Maulwürfen bearbeitet werden. Wir befinden uns jetzt im Appelbütteler Tal, fast schon am Ende des Spaziergangs. Dieses Bachtal ist durch Schmelzwasser und Wind in mehreren Phasen in der Saale-Eiszeit und der Weichsel-Eiszeit ausgebildet worden. Grabfunde lassen darauf schließen, dass es hier schon zur Steinzeit erste Siedlungen gegeben hat.
Und das war es auch schon. Durch ein kleines Wäldchen geht es jetzt wieder bergauf zur Bremer Straße. Der Appelbütteler Weg endet dort. Wer noch keine Lust hat, umzukehren, kann bis zum Kiekeberg weiterlaufen und dabei den Pfeilen mit der Markierung “KI” folgen. Auch vom Kiekeberg aus fahren Busse nach Harburg. Ansonsten befindet sich der Endpunkt der heutigen Wanderung an der Bushaltestelle Appelbütteler Weg.
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Neben dem Video findet ihr die Informationen zur Strecke inklusive Routenverlauf auf der Landkarte, gpx-File für alle Navis, sowie die Fotos auf Komoot.de: komoot.de/tour/20680215